Wer wir sind
Das Clownprojekt wird lebendig im vielfältigen Spiel der Klinikclowns. Sie alle bringen verschiedene Talente, Temperamente und Fähigkeiten in die Begegnungen mit den kleinen und großen Patienten ein. Ihre Interessen und Motivationen, ihre Empathie und künstlerischen Profile machen das Clownsspiel bewegend und abwechslungsreich. Erfahren Sie mehr über den Werdegang, die Fortbildungen, Workshops und weitere künstlerische Tätigkeitsfelder unserer Klinikclowns.

Annerösli
Annerösli
Lea Schmocker ist Annerösli
Lea Schmocker ist tatsächlich Schweizerin, sie kommt aus Basel. Sie hat ihre Schauspielausbildung an der Schauspiel-Akademie Zürich gemacht und viele Jahre Gesangsunterricht genossen. Seitdem arbeitet sie als Schauspielerin, Sängerin und Performerin. Seit zwanzig Jahren lebt sie nun schon in Deutschland und spielt auf vielen verschiedenen Bühnen im In- und Ausland. Die Arbeit als Krankenhausclownin erfüllt sie seit April 2008 mit besonderer Freude. Klinikclownin-Motto: „Da, wo der Spass aufhört, fängt der Humor an.“Ein prägender Moment im Klinikspiel: „Neulich hat ein Mädchen sehr geweint und seine Mutter hat versucht, es zu trösten. Doch es hat einfach nicht geklappt. Wir sind vorsichtig in das Zimmer rein und haben ein feines Spiel gemacht. Das kleine Mädchen konnte einfach nur zuschauen und dabei sein. Irgendwann hat es das Weinen aufgehört und ein vorsichtiges Lächeln ist in seinem Gesicht erschienen. Die Mutter war sichtlich erleichtert, konnte selber auch lächeln und hatte eine kleine Tröst-Pause. Das hat mich glücklich gemacht.“
Fanta
Fanta
Judith Niehaus ist Fanta
Clown, Schmuckmacherin, Putzfrau, Ergotherapeutin, Lachyogistin, Dozentin und Nixmacherin: Das alles ist Judith Niehaus, geboren 1965 im Ruhrpott. Ihr Clown ist besonders geprägt von der Arbeit mit Frank Anderson (The Fool, GB), Laura Fernandez, Ralf Höhne, Sue Jamieson (Spirited Fool, GB) und Sangeet Portalski (5 Rhythms Conscious Movement). Im Clown-Projekt spielt sie seit 2007.
Klinikclown-Motto:
„MottoConTotto, ParottoPappaLapotto, RisottoSchabanakotto, MimosaPalimpaKompott.“
Prägendster Klinikclown-Moment:
„Es sind weniger die Superlativen, die mich prägen. Eher das ganz Alltägliche aus dem Klinikclownleben: Wir kommen in ein Krankenhauszimmer und da ist ganz gedrückte Stimmung.
Wir stehen einfach da, gucken ein bisschen, gucken noch ein bisschen, gucken uns an – warum lachen auf einmal alle? Keine Ahnung, echt komisch ist das. Schön, auf einmal scheint die Sonne im Zimmer.
Na dann – Tschüüüüüüüüüüüß und alles Gute!“

Nija
Nija
Petra Javorsky ist Nija
Ohne Nase und Hosenträger nennt sich Nija im alltäglichen Leben Petra Javorsky. 1977 in Nürnberg geboren, ist sie nach Sozialpädagogikstudium und modernem Bühnentanzdiplom an der „Salzburg Experimental Academy of Dance“ (SEAD) freischaffend als Tänzerin in verschiedenen Tanztheaterproduktionen, als Tanzpädagogin bzw. Choreographin tätig. Das Clowndasein in Kliniken begleitet sie mit Unterbrechungen seit 1999.
Klinikclown-Motto:
„JA, JA und nochmal JA!…Immer der Nase nach…“
Prägendster Klinikclown-Moment:
„So unbeschreiblich viele… z.B. das Funkeln im Auge plus Schmunzeln um die Lippen auf der Intensivstation, oder überwältigende Wiedersehensfreude bei Langzeitaufenthalt,
oder schüchternes Wesen dreht mit den Clowns mal so richtig auf, dass alle Bauklötze staunen
oder große Anspannung wird weich, löst sich und verfliegt, oder Hand in Hand, Schritt für Schritt den Flur entlang – ein Stück Wegbegleitung …“

Puchino
Puchino
Markus Just ist Puchino
Markus Just, geboren 1977 in Nürnberg, ist seit 2003 freiberuflicher Künstler im Bereich Clownerie, Comedy, LED Show und Feuershow. Seit 2005 ist er zertifizierter Schauspieler für Comedy und Clownerie durch die Schule Tamala Center for Performing Arts. 2008 absolvierte er eine Weiterbildung im Bereich Neuer Tanz. Er begleitet das Clownprojekt seit 2009. Mit seinem „Koffervarieté“ gewann er den Kleinkunstpreis der Stadt Bamberg.
Klinikclown-Motto:
„Mit offenen Augen gucken, entstehen und geschehen lassen.“
Prägendster Klinikclown-Moment:
„In jeder Clownsvisite kommt der Moment, in dem ich spüre, warum ich heute als Clown da bin.
Das kann eine kleine Geste, ein kurzes Lächeln oder ein intensives Spiel mit einem schwerkranken Kind sein. Dann fällt mir immer nur ein Wort ein: SINNVOLL!“

Pišta
Pišta
Stefan Ferencz ist Pišta
Slowakischer Metalldreher, Feuerwehrmann und Müllmann: Stefan Ferencz wurde (1965 ) am Tag der Französischen Revolution in der Slowakei geboren. Er hatte den sehnlichen Wunsch, Schauspieler zu werden und Leute zum Lachen zu bringen, sie für ein „paar Minuten“ den Alltag zu vergessen zu lassen. Er absolvierte das Studium der Pantomime an der Folkwang–Hochschule Essen, diverse Workshops rund um Bewegung, Commedia dell’Arte , Clown und viele weitere.
Nach dem vierjährigen Studium tourte er mit einem eigenen Stück und war, neben verschiedenen Gastengagements, Mitbegründer der Maskentheatergruppe „Familie Flöz„. Mit ihr tourte er über 14 Jahre mit verschiedenen Produktionen durch Europa, Australien, Afrika, China, Mexiko und Indien – ohne Sprache, versteht sich. Seit 2004 ist er nun gemeinsam mit Maike Jansen als „pohyb’s und konsorten – mobiles theater“ mit eigenen Produktionen im In- und Ausland tätig.
Klinikclown-Motto:
„Babyfeuerwerk – Da strahlen die Augen und das Lachen bringt die Wärme in die kleine und große Seele. Das ist meine Medizin für die grauen Tage im Krankenhaus.“
Prägendster Klinikclown-Moment:
„Das war im Jahr 2002 in Cottbus in der Kinder Onkologie. Ich und mein Kollege durften ein kleines Mädchen mit unserem Spiel ein letztes Mal in ihrem Leben begleiten. Das war für mich eine große Ehre!“

Pippette
Pippette
Maike Jansen ist Pippette
Schon als Dreikäsehoch durfte Maike Jansen, die 1967 in Rüsselsheim geboren wurde, Theaterluft schnuppern: was sie dazu bewog, ihren eigenen Lebensweg ohne die Sicherheit eines „anständigen“ Berufes zu beschreiten. Sie entschied sich zum Studium an der Hochschule für Bewegung „Scuola Dimitri“ im schweizerischen Tessin. Ein Schritt zum „Vagabunden- und Zigeunerleben“, der sie zum Zirkus, an verschiedene Theater in Deutschland und zu eigenen Regie-Arbeiten und Produktionen im In- und Ausland führte – im Handgepäck Lachen, Bewegung und die Reduktion auf das Wesentliche. Seit 2004 ist sie nun gemeinsam mit Stefan Ferencz mit „pohyb’s und konsorten – mobiles theater“ mit eigenen Produktionen im In- und Ausland tätig. Das „Clown-Sein“ im Krankenhaus ist seit 2001 ein besonderer Teil ihrer Arbeit.
Klinikclown-Motto:
„So schööön!“
Prägendster Klinikclown-Moment:
„2001 – Visite bei einem Vierjährigen auf der Onkologie, dessen Großmutter lernen sollte, ihm Spritzen zu geben. Er hatte große Angst, war ganz blass und wünschte sich aber, dass die Clowns dabei wären. Pippette durfte neben ihm sitzen. Er nahm ihre Hand, die sie während der ganzen Zeit hielt.
Voller Angst, aber tapfer und gefasst erklärte dieser kleine Junge ihr jeden Schritt, den der Arzt machte – dann war es geschafft …“

Bu
Bu
Joakim Svenson ist Bu
Bu heißt in seinem anderen Leben Joakim Svensson und ist 1978 in Schweden geboren. Er studierte Kunst und Performance Art an der Svefi-Schule in Haparanda (Schweden) und ist seit über 12 Jahren als Unterhaltungskünstler im In- und Ausland aktiv. Außerdem absolvierte er mehrere Weiterbildungen im Bereich Clownerie und besuchte unter Anderem Puppenspiel-Workshops bei Neville Trauter. Joachim Svenson ist Gewinner der Kleinkunstpreise „Open Jam“ (Umeå, Schweden) und „Goldener Zipfel“ (Bamberg).
Klinikclown-Motto:
„Zaubern und verzaubern lassen.“
Ein prägender Moment im Krankenhaus:
„Es gibt viele schöne Momente beim Clownsspiel. Jeder Tag, jedes Zimmer, jedes Kind ist einzigartig.
Ein Junge ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Er freute sich immer riesig auf uns Clowns.
Nach seinem Langzeitaufenthalt im Krankenhaus wünschte er sich nichts mehr, als einmal einen Clownsbesuch bei sich zu Hause zu erleben.“

Yuni
Yuni
Levent Özdil ist Yuni
Geboren 1976 in Bad Windsheim, studierte Levent Özdil zunächst Germanistik und Politische Wissenschaft in Erlangen, bevor er sich mit dem Schauspiel ganz seiner wahren Leidenschaft widmete. Seit 2009 ist er als freiberuflicher Schauspieler und Filmemacher tätig und arbeitet sowohl für Film und Fernsehen als auch bei diversen Theaterproduktionen. Zusätzlich absolvierte er eine berufsbegleitende Schauspielausbildung in München.
Klinikclown-Motto:
„Humor ist eine Medizin, die immer hilft.“
Ein prägender Moment im Klinikspiel:
„Vor einiger Zeit sind wir in ein Zimmer gekommen, in dem ein kleines Mädchen lag. Sobald sie uns entdeckt hatte, war sie unglaublich herzlich und hat sich wahnsinnig gefreut. Einfach nur, weil wir da waren. Sie hat zu uns gesagt, dass sie uns lieb hat. Dann wollte sie uns beide einfach nur mal drücken. Das war so herzerweichend lieb und hat mich wirklich zu Tränen gerührt.“

Pupille
Pupille
Dany Tollemer ist Pupille
„Quand il me prend dans ses bras … Il me parle tout bas … Je vois la vie en rose! Dieses Lied singe ich liebend gerne in meine Filzblume, die mich überall begleitet. Je m’appelle Pupille, ich bin Französin und liebe Blumen, Singen und Menschen tief in die Augen zu schauen. Für einen Tanz bin ich immer zu haben, ob flott oder melancholisch, Füße und Hände bewegen sich. Aufgepasst! Mit mir gilt „Liebe ohne Grenzen“ und es kann sein, dass ich mich schnell in dich verliebe und nicht mehr weg will! Dann kommt mein Clown-Partner und holt mich zum Glück wieder in die Realität …“
Dany Tollemer wurde 1985 in Châtellerault in Frankreich geboren. Sie ist freischaffende Sängerin, Schauspielerin und Clownin. Das Schauspielen lernte sie schon im Alter von 13 Jahren kennen. Langjähriger Klavierunterricht, Theater, Gesangsunterricht und Zirkus begleiteten sie von Kindesbeinen an und fanden später ihre Ergänzung in Moderntanz und Hatha-Yoga. Dany Tollemer erwarb einen Bachelor in English und Deutsch sowie einen Master in Deutsch und Kulturwissenschaften. Parallel absolvierte sie vier Jahre Schauspielausbildung am Conservatoire à rayonnement régional von Poitiers. Ihren Weg zum Clown fand sie durch lehrreiche Workshops u.a. mit Laura Fernandez (Marburger Sommerakademie) und Vladimir Olshansky (Gubbio, Italien). Dabei wurde ihr Interesse für die Arbeit der Klinikclowns geweckt.
Seit 10 Jahren ist Dany Tollemer in zahlreiche Auftritten mit einem Solo-Programm und Klavierbegleitung (Andreas Rüsing, u.A. „Voyage en chanson“ und „Sous le ciel de Paris“) zu hören. Zu ihren Musikprojekten gehören außerdem ein Trio-Programm (Gesang/Klavier/Cello: „Chanson pure“ in der Reihe „Klingendes Denkmal“), ein deutsch-französisches Musikkabarett (2-Womanshow mit Klavier: „Chanson Spritzzz“), „Chanson trifft Klassik“ (Konzert mit dem Orchester ARGETON in Zürich) sowie ihre aktuelle Band „Les quatre à cordes“ aus Saarbrücken. Ihre Musikalität drückt sich auch in drei CD-Produktionen und mehreren Jahren Banderfahrung (Cover und Eigenkomposition) aus. Als singende und tanzende Schauspielerin war sie in freien Theaterproduktionen und Musicals zu sehen und zu hören, so auch im Tanztheater „Prosorov Park“ mit Susanna Curtis oder im Musical „Christa“ mit Anne Klinge. Sie ist seit 2013 Mitglied des Clownprojekt e.V. Bei ihren Auftritten verbindet Dany Tollemer spielerisch Sprache, Theater und Gesang.
Klinikclown-Motto:
„Mit dem Leben wirbeln“ // „Liebe ohne Grenze schenken“
Prägendster Klinikclown-Moment:
„Es sind so viele Erinnerungen und in jeder Begegnung steckt eine Menge Erzählenswertes.
Diese Erinnerung ist mir geblieben, weil sie mich im Spiel so überrascht hat: Ein kleiner Junge, der kein Deutsch sprach, machte mit einem riesen Spaß meine Wortlaute (so etwas ähnliches wie „Hugadudidada“) haargenau nach. Ich hörte meine eigene Clownstimme zum ersten Mal und war verblüfft von seiner Auffassungsfähigkeit. In dem Moment hatte ich einen kleinen Clownkollegen an meiner Seite.“